Neulich beim Mädelsgeburtstag im Garten einer Freundin fiel mir ihr üppig rot behangener Johannisbeerbusch ins Auge. Eins kam zum Anderen und wir wenige Tage später zum Ernten zusammen. Ich durfte meinen Ernteanteil behalten und habe Träubleskuchen gebacken und parallel das bei Ulrike gefundene Rezept für Buttermilchgelee mit roten Johannisbeeren nachgebaut. Für mein Dessert habe ich noch flugs eine Zutat von der Wiese gepflückt, Steinklee, der im Moment mit vielen winzigen weißen Blüten, alles andere überragend, auf sich aufmerksam macht.
Steinklee passt super in Desserts. Verifiziert hatte ich das mit Steinklee-Grießflammerie, getoppt mit roter Johannisbeer-Soße. Aber würde sich das aparte Aroma des Steinklees auch mit Buttermilch vertragen? Und vor allem, ließe es sich genauso gut extrahieren? Denn bei Milch kenne ich kein Pardon. Zum Aromatisieren erwärme ich die Milch jeweils bis kurz vorm Siedepunkt mit dem Kräuter-Partner der Wahl und lasse sie dann abkühlen und ziehen. Buttermilch erwärmen kommt jedoch nicht so gut.
Deshalb habe ich den Steinkleezweig gestückelt und ganze 2 Tage im Kühlschrank in der Buttermilch ziehen lassen. Anschließend habe ich das Grünzeug heraus gefischt und nur Kleinteiliges (einzelne Blättchen und Blüten) vom Steinklee in der Buttermilch-Grundlage für’s Gelee schwimmen lassen. Beim Einrühren von Zucker und Zitronensaft dann ein vorsichtiger Probierlöffel … Hammer!
In Kombination mit den sauren Beeren hätte das Gelee für meinen Geschmack allerdings etwas süßer sein dürfen. Einen entsprechenden Hinweis nehme ich ins Rezept auf.
Durchgekühlt und eiskalt weggelöffelt.
Rezept
Buttermilchgelee mit Steinklee und Johannisbeeren
Quelle: Blog Küchenlatein (abgewandelt)Vorbereitungszeit: 2 Nächte Mazeration
Zubereitungszeit: 30 min + 4h Kühlzeit
Zutaten
für 3 bis 4 Personen500 g Buttermilch
1 Zweig Steinklee (weiß)
75 g Zucker gern 1 EL mehr
3 EL Zitronensaft
150 g Rote Johannisbeeren Original: 250 g Rote Johannisbeeren
100 g Goldjohannisbeeren Original: keine
100 g Sahne
Zubereitung:
Den Steinkleezweig in Stücke schneiden und in einer flachen Schüssel in die Buttermilch einlegen. 2 Nächte im Kühlschrank durchziehen lassen. Mit einer Gabel die Zweiglein herausfischen, einzelne Blättchen und Blüten in der Buttermilch belassen.
Den Zucker zur Buttermilch geben und so lange rühren, bis er sich gelöst hat. Den Zitronensaft ebenfalls unterrühren.
Die Johannisbeeren von den Rispen streifen, waschen und gut abtropfen lassen.
Die Gelatine in kaltem Wasser einweichen, dann ausdrücken und in einem kleinen Topf bei geringerer Hitze auflösen. 4 EL der Buttermilch einrühren, dann die Mischung unter die übrige Buttermilch rühren. Eine Viertelstunde kalt stellen, bis die Masse zu gelieren beginnt.
Die Sahne steif schlagen und zusammen mit den Beeren vorsichtig unter die angedickte Buttermilch heben. Die Masse in 2 Berliner Weise-Gläser füllen und mindestens 4 Stunden kalt stellen. Vor dem Servieren kurz warmes Wasser außen über die Gläser laufen lassen, um den Inhalt vom Glas zu lösen (darauf achten, dass der Inhalt nicht heraus flutschen kann). Das Gelee auf einen hübschen Teller stürzen und erneut 15 Minuten kalt stellen.
Ui, Steinlee, klingt ja spannend!