Unser diesjähriger Hochzeitstag fiel auf einen Feiertag. Die Läden waren zu und ich wurde mit einem goldigen kleinen Wiesenblumenstrauß in weiß und gelb beschenkt. Das war der romantischste Blumenstrauß in mehr als anderthalb Jahrzehnten Ehe. Zum Farbschema der Blätter und Blüten passend habe ich und zur Feier des Tages was Feines in grün, gelb und weiß gekocht: Grünen Spargel mit zitronigem Kartoffelpüree und Wachtelei.
Grünen Spargel mögen wir sehr gern. Genau wie den Weißen. In der Gunst der Leute liegt der grüne Spargel zurzeit vorn. Sicherlich erfreut er mit dem satten Frühlings-Grün das nach dem Winter ausgehungerte Auge. Auch hat grüner Spargel einen wunderbar nussigen Geschmack. Er macht weniger Arbeit und lässt sich direkt in der Pfanne brutzeln, was geschmacklich zusätzliche Pluspunkte bringt. Wobei ich neulich bei Stevan Paul von seiner hoch-gelobten in-der-Pfanne-Zubereitung für weißen Spargel las. Das probiere ich bei Gelegenheit definitiv aus. Uns ist eh jede Stange Spargel, egal ob grün oder weiß, höchst willkommen. Wir lieben beide ungleichen Zwillinge gleichermaßen und sind dankbar dafür. Gab es doch Zeiten, wo wir uns weder den einen noch den anderen leisten konnten.
Der grüne Spargel wird im Originalrezept mit zitronigem Kartoffelpüree und geröstetem gelbem und braunen Senf kombiniert. Klingt super, nur konnte ich in meinem Gewürzschrank kein Brassica juncea finden. Dafür jede Menge gelbe Senfkörner. Also umdisponieren. Der eingeschlagenen Route wollte ich aber dennoch folgen, denn zitroniges Kartoffelpüree und nussigen grünen Spargel stellte ich mir per se schon ziemlich sexy vor.
Zudem fiel mir ein Rezept ein, bei dem ich Kartoffelpüree, bzw. die daraus hergestellten Schupfnudeln, mit geröstetem Fenchel aromatisiert hatte. Fenchelsamen passt auch super zur Zitrone. Sowohl pur als auch geröstet. Also gab ich beim grünen Spargel mit Kartoffelpüree meinen Senf nicht dazu, dafür aber zierende Wachteleier on top. Die wiederum waren uns am Vortag in den Schoss gefallen. Fast so wie die zugehörigen Vögel in der biblischen Geschichte.
Der DSpargel wird zusammen mit Frühlingszwiebeln in Olivenöl gebraten. Da ich den Spargel schon etwas weich und auch leicht gebräunt mag, war das für einige ungünstig positionierte Frühlingszwiebeln schon fast zu lange. Deshlab gebe ich im Rezept für die Frühlingszwiebeln einen späteren Startschuss. Wer seinen Spargel jedoch fast noch roh mag, packe die Zwiebelscheibchen gleich dazu.
Das Kartoffelpüree wird laut Rezept in der Küchenmaschine gerührt und dadurch schön glatt und luftig. Es ist wesentlich dünner als ich sonst Püree zubereite. Gefiel mir aber sowohl vom Handling als auch von der Konsistenz sehr gut. Statt Milch gab ich Hafermilch an das Kartoffelpüree, denn zum einen war gerade keine Milch vorrätig und zum anderen passt der nussige Geschmack der Hafermilch, die ich im Gegensatz zu Haferflocken sehr gern verzehre, zum nussigen Aroma der gerösteten Fenchelsamen und auch zum nussigen grünen Spargel. Die leichte Süße der Hafermilch wird allemal durch die Säure der Zitrone ausgeglichen. Im Originalrezept stand etwas von 2 Zitronen. Das war mir dann doch etwas zu quietsch-sauer. Mit dem Saft und Abrieb einer Zitrone war der Säurepegel für uns perfekt. Lass mich gern wissen, wie sauer dein perfektes Kartoffelpüree zum grünen Spargel war. 🙂
Rezept
Grüner Spargel mit zitronigem Kartoffelpüree und Wachtelei
Quelle: Blog The Masked Chef (abgewandelt)Vorbereitungszeit: 15 min
Zubereitungszeit: 30 min
Zutaten
für 2 Personen400 g grüner Spargel
600 g Kartoffeln
2 Frühlingszwiebeln
5 Wachteleier
1 Zitrone
1 EL Fenchelsamen
200 ml Hafermilch
8 EL Olivenöl
Butter
Meersalz
Zubereitung:
Die Kartoffeln schälen und in Stücke schneiden. Den grünen Spargel auf der untern Hälfte schälen. Die Frühlingszwiebeln putzen und in schmale Scheibchen schneiden. Von der Zitrone das Gelbe der Schale mit einer Reibe fein abreiben. Dann die Zitrone halbieren und den Saft auspressen. Den Fenchelsamen in einer Pfanne ohne Öl rösten, bis sie duften und beginnen zu bräunen.
Die Kartoffeln in Salzwasser weich kochen und anschließend abgießen und gut abtropfen lassen. Die Kartoffeln in die Schüssel der Küchenmaschine geben und auf niedriger Stufe schlagen. Die Hafermilch erwärmen (ich: Mikrowelle) und langsam zu den Kartoffeln geben. Ebenso den Zitronensaft. Weiter rühren bis ein lockeres, glattes Püree entsteht. Nun 1 TL Zitronenabrieb und die gerösteten Fenchelsamen unter das Püree heben.
In einer Pfanne 6 EL Olivenöl erhitzen und Spargel in die Pfanne geben und mit Meersalz sowie dem restlichen Zitronenabrieb würzen. Den grünen Spargel unter mehrmaligem Wenden braten, bis er stellenweise zu bräunen beginnt. Nach 5 Minuten die Frühlingszwiebeln dazu geben und mit braten (s.o.).
Während der Spargel brät, das Püree im Topf langsam erwärmen. In einer zweiten Pfanne etwas Butter und Olivenöl erwärmen und die Wachteleier darin als Spiegelei braten. Das Püree auf den Teller geben, den Spargel samt Frühlingszwiebeln und Bratfett darauf verteilen und obendrauf die Wachteleier drapieren.
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