© Wildkraut & Wanderschuh
Während der Eine Freitag nicht kann, konnte der Andere (meine kulinarische Verabredung für diese Woche) Montags dann doch nicht. Deshalb gibt es heute gleich nochmal ein Rezept.
Zur Ideenfindung, wie der am Wochenende angesagte Besuch am Besten zu bekochen sei, habe ich das Buch ’sweet + spicy‘ zu Rate gezogen. Ich mag Tom Kimes gewagt-gewürzt und doch ausgewogenen Kompositionen. Dieses Mal wollte ich mich am gegrillten Schweinefilet mit karamellisierter Grapefruit versuchen.
Da mein Herr Schatz und Mittagskocher partout keinen Kreuzkümmel mag (sofern er deutlich herausschmeckt) habe ich die angegebene Menge Kreuzkümmel auf die Hälfte reduziert. Zusätzlich habe ich etwas Grapefruitsaft eingesetzt, da im Rezept die Rede von Saft war und beim Filtieren kein nennenswertes Volumen zusammen kam. Außerdem habe ich weniger Grapefruitfilets verwendet, damit die Angelegenheit nicht zu frucht-lastig wird. Beim letzten Abschmecken vor’m in den Ofen schieben, fand ich die Angelegenheit trotz Honigs zu bitter. Deshalb habe ich zusätzlich den Saft einer halben Zitrone übers Fleisch gegeben. Für den Mittagskocher und hartnäckigen Schweinefleischverweigerer habe ich stattdessen Hühnerbrust mariniert und in der Pfanne gebraten.
Die würzigen Schweinefilets (bzw. die Hühnerbrust) mit karamellisierter Grapefruit haben uns allen sehr gut geschmeckt. Ich habe sie mit Salzkartoffeln und in der Pfanne geschwenktem Blattspinat + Steinpilzen (beides TK, da hier nicht anders zu bekommen) gereicht.
Zutaten:
2 Schweinefilets
1 EL Koriandersamen (ganz)
1/2 EL Kreuzkümmel (ganz; statt: 1 EL)
2 Knoblauchzehen (statt: 1)
2 unbehandelte rosa Grapefruits
1 unbehandelte Zitrone
2 EL Honig
Salz
Pfeffer (möglichst frisch gemahlen)
Öl zum Braten
Zubereitung:
Bei den Schweinefilets Haut und Sehnen entfernen.
Kreuzkümmel und Koriander, anschließend auch den Knoblauch im Mörser zerdrücken (gemeinsam).
Die Schale einer der beiden Grapefruits, sowie die Schale der Zitrone reiben.
Dann eine der Grapefruits schälen und filetieren (die einzelnen Segmente von ihrer Haut befreien). Von der anderen Grapefruit eine Hälfte auspressen und den Saft auffangen.
Die Schweinefilets salzen, pfeffern und mit der Würzmischung aus Koriander, Kreuzkümmel und Knoblauch einreiben.
In eine flache Schale legen und die geriebenen Schalen darüber verteilen und den Grapefruitsaft dazu geben. Das Fleisch 1 Stunde marinieren.
Die abgetropften Schweinefilets in einer Grillpfanne (ich: normale Pfanne in Öl) von allen Seiten kurz bräunen.
Die entblößten Grapefruitsegmente mit der Marinade und dem Honig vermischen.
Die Schweinefilets in eine ofenfeste Form geben.
Die Grapefruitsegmente um das Fleisch drapieren und die Marinaden-Honig-Mischung darüber gießen. Wem das Ganze – wie mir – etwas zu bitter schmeckt, sollte zusätzlich den Saft einer halben Zitrone in die Form geben.
Die Schweinefilets im Ofen bei 200°C garen. Zum Test anspießen. Tritt klare Flüssigkeit aus, ist das Fleisch durch, ist der austretende Saft dagegen rosa, braucht das Fleisch noch etwas.
Fazit: Ich denke, es ist nicht so geworden, wie vom Rezept-Autoren vorgesehen. Durch die zusätzliche Saftzugabe war meine Grapefruit kaum karamellisiert und das Fleisch wurde eher gegart als gebraten. Dafür hatten wir aber eine köstliche Soße, welches diesen kleinen Nachteil locker aufwog…
Ja, dann gutes Gelingen und guten Appetit!