Viele exotische Länderküchen kenne ich nur aus Kochbüchern und Restaurants. Bengalische Küche bildet eine Ausnahme.
Vor 1,5 Jahrzehnten hatte ich Gelegenheit, diese vor Ort kennen zu lernen.
Während eines 11 Wochen dauernden Aufenthalts in Dhaka, vor dem ich mich angesichts meines latenten leichten Untergewichts etwas gefürchtet hatte, stellte ich erleichtert fest, dass es im armen Bangladesh nicht nur ausreichend, sondern auch ausgesprochen Köstliches zu essen gab.
Wir hatten das Glück, täglich von einer einheimischen Frau bekocht zu werden. Obwohl sich mein kulinarisches Interesse damals noch in Grenzen hielt, schaute ich ihr gern über die Schultern, weil sie mit einfachen Zutaten und rudimentärer Küchenausstattung stets enorm lecker kochte.
Ich werde mal meine Bangladesh-Fotos sichten und in Form eines kleinen Artikels ‚reminiszieren‘.
Die ‚Bohnen und Kartoffeln in Senföl‘ aus ‚Das große vegetarische indische Kochbuch‘ entsprachen nicht meiner Erinnerung, denn unsere Privatköchin hatte regelmäßig mit Unmengen Öl, sowie Zimt und Ingwer als elementaren Geschmacksträgern gekocht.
Diese bengalische Bohnen-Kartoffelpfanne kommt dagegen ohne Zimt und Ingwer daher.
Dieses Bohnengericht ist schnell gemacht, wenn man ein Helferlein hat, mit dem sich unkompliziert Kartoffelspäne schnitzen lassen. Ich habe eine Reibe, welche dank mordsgefährlicher, zusätzlicher Zacken quer UND längs schneiden kann.
Leider sind die zarten Kartoffelstifte etwas zerfallen. Wenn man auf gleiche Garzeiten (und bessere Optik) aus ist, empfielt sich, entweder dünnere Prinzessböhnchen zu verwenden oder die Kartoffelstifte 5 Minuten später zu den Bohnen zu geben.
Ich habe die Chilimenge etwas reduziert, so dass wir kein bengalisches Feuer zu löschen brauchten… 😉
Bohnen und Kartoffeln in Senföl
eine schnelle und schmackhafte vegetarische Pfanne mit grünen Bohnen und Kartoffeln
Quelle: Das große vegetarische indische Kochbuch
Zutaten (für 2 – 3 Personen):
2 EL Senföl (oder Pflanzenöl und 1/2 TL Senfpulver bzw. Senfkörner im Mörser zermahlen)
1 TL schwarze Senfsamen
1/3 TL Kurkuma
2 große Knoblauchzehen
1 1/2 TL getrocknete Chiliflocken
1 Pfund frische grüne Bohnen
1 große Kartoffel (ca. 500g)
1/4 Tasse Wasser
Salz
Zitronensaft (frisch gepresst)
Zubereitung:
Die Bohnen putzen, die Enden abschneiden, Bohnen nicht zerteilen.
Den Knoblauch schälen und in Scheiben schneiden.
Das Senföl in einer schweren Pfanne erhitzen, bis sich Rauch bildet. Dann die Pfanne kurz von der Herdplatte nehmen und abkühlen lassen.
(Bei Verwendung normalen Pflanzenöls ist dieser Schritt nicht notwendig. Achtung, das Senfpulver wird erst später zugegeben!)
Öl bei mittelstarker Hitze erneut erwärmen und die schwarzen Senfsamen zugeben. Mit einem Spritzschutz abdecken.
Wenn das Spritzen nachlässt, Kurkuma, Knoblauch und Chili zugeben und rösten, biis derKnoblauch eine hellgoldene Farbe annimmt. Dabei die Pfanne ständig rütteln.
Bohnen und Kartoffeln zugeben. Das Gemüse 1 Minute anbraten lassen (bei Bedarf Hitze etwas reduzieren), dann unter Wenden 5 Minuten weiter braten.
Anschließend das Wasser zugeben und salzen.
Bei Verwendung von Pflanzenöl, jetzt das Senfpulver einrühren.
Bohnen und Kartoffeln bei geringer Hitze zugedeckt schmoren, bis es gar ist (etwa 25 Minuten).
Den Deckel abnehmen und restliche Flüssigkeit verkochen lassen.
Nach Gusto mit 1 – 2 TL Zitronensaft würzen.
Leicht, lecker, schnell. Passt!
Und da es schön flott ging, nimmt die bengalische Bohnen-Kartoffel-Pfanne bei Cucina Rapida teil.
Klingt sehr fein, dass ich das Buch mag weisst Du ja. Indische Küche ist ganz toll (ich rechne da jetzt mal den Subkontinent einschliesslich Pakistan Bangladesh und teilweise auch die tamilische und malayisch-indische Küche dazu). wenn man sie natürlich im Originalland geniessen durfte umso toller!
Ich suche seit Jahren ein Rezept für eine Mischung aus Spinat roten Linsen und sehr viel Ingwer, die mein leider nicht mehr existentes indisches Lieblingsrestaurant, betrieben von einem polospielenden britisch.indischen Sikh, im Angebot hatte und damals dhal kashmiri nannte. Aber die Namensgebung scheint mir eher sehr freizügig gewesen zu sein…
Was mir bei indischer Küche noch einfällt: ich war vor vielen Jahren in Berlin grandios essen im Suriya Kanthi am Prenzlberg, die kochen tamilische Küche (südindisch-scharf-vegetarisch) und man darf auch mit den Händen essen. Vielleicht mal was für einen Stopp?