Da es ewig dauerte, den vor Jahren eingekochten Vorrat an Holunderblütensirup aufzubrauchen, ließen mich die handtellergroßen, weißen Holunder-Blüten einstweilen kalt.
Dieses Jahr wollte ich aber etwas Neues ausprobieren. Angefixt durch Petra vom Blog Foodfreak, die bei eine Käseverkostung mit Holunderblütengelee auf Orangensaftbasis in Berührung kam und begeistert war, wollte ich genau das: Holunderblüten-Gelee mit Orangensaft!
Nach etwas Rumsuchen fand ich ganz in der Nähe ein verlassenes Betriebsgrundstück mit zig Holunderbüschen. Ich sammelte einen Standard-Einkaufs-Stoffbeutel voll Holunderblüten und verwendete davon letztendlich etwa 3/4 der Dolden für das Gelee.
Häufig wird Gelee aus Holunderblüten mit Apfelsaft angesetzt. Dieser ist i.d.R. klar und lässt sich gut durch ein Tuch seihen. Bei O-Saft wird die Prozedur wegen der Trübung langwieriger, aber das Warten lohnt sich! Genau genommen habe ich ein 1,5 l-Tetrapack Orangensaft plus einen kleinen Rest Birnensaft (vllt. 200 ml) eingesetzt.Zutaten:
1,5 l ungesüßten Orangensaft + (ggf. etwas Birnensaft)
Holunderblüten (ich: 1 Stoffbeutel 3/4 voll)
Gelierzucker 2:1 (ca. 800g)
© Wildkraut & Wanderschuh
Zubereitung: (ergibt etwa 7 Gläser)
Die gepflückten Holunderblüten in einem Korb o.ä. (ich Wäschekorb) einige Stunden stehen lassen, damit sich alles Krabbelgetier verflüchtigen kann.
In einen großen Krug oder Topf (2,5 Liter Volumen) den Orangensaft geben. Dann die Holunderdolden einzeln ausschütteln, den dicken Stiel abdrehehen (=entfernen) und den Rest der Dolde in den Orangensaft legen. Wer die leichte Bitterkeit durch die Stielansätze fürchtet, kann die Holunderblüten auch mit einer Gabel von den Dolden streichen und anschließend in den Saft geben.
Das Gefäß über Nacht abgedeckt und nicht zu warm stehen lassen.
Am nächsten Tag die Flüssigkeit durch ein feines mit Tuch (ich: Geschirrtuch) ausgelegtes Sieb filtern. Das geht sehr langsam. Ab und an das Tuch etwas bewegen, auch mal umrühren beschleunigt die Sache etwas.
Für den letzten Rest (die Dolden sollten dann mit drin sein), die Enden des Tuches zusammen nehmen und die Flüssigkeit vorsichtig vollständig auswringen. Aufpassen, dass das aber nicht nach allen Seiten losgeht 😉
Die Flüssigkeitsmenge abmessen und nach Packungsanweisung die entsprechende Menge Gelierzucker ausrechnen. Ich hatte 1200 ml Flüssigkeit und verwendete 800 g Gelierzucker 2:1.
Den filtrierten Saft zusammen mit dem Gelierzucker aufkochen und 4-5 Minuten sprudelnd kochen lassen. Wenn die Gelierprobe okay ist (einige Trofen heißes Gelee auf kalte Untertasse geben; muss innerhalb 2 sec fest werden) fast randvoll in zuvor ausgekochte Schraubgläser geben und fest verschließen. Langsam abkühlen lassen.
Wie lustig – gerade heute hat mir eine Bekannte von Holunderblütengelee auf Orangensaftbasis erzählt – hatte ich nie vorher gehört. Das klingt wirklich lecker. Hmm …