Möhren- und Kartoffel-Ragout

Rezeptdetails

Karotten und Kartoffeln werden in diesem Ragout von Béchamel umschmeichelt. Eine Prise Zimt vollendet das simple Möhren-Gericht.

Autor: Klassiker
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zum Rezept | 16.11.2024 | 0 Kommentar(e)
Karotten-Kartoffel-Ragout  mit Bechamel

Mein Herr Schatz hat vor einigen Tagen einen großen Sack Karotten angeschleppt. Puh! Was tun, damit Karotte einem nicht innerhalb weniger Tage zu den Ohren heraushängt? Da hilft wohl nur Abwechslung! Ich variiere mein Möhrengemüse zwar gern etwas, wie beispielsweise als Mohn-Möhren, aber am Ende ist es halt doch wieder Möhrengemüse als Beilage. Da muss es doch noch mehr geben. Mangels Inspiration befragte ich das Internet. Da gab es recht wenig Spannendes, abgesehen von Wurzelgemüse vom Blech, Karottensuppe oder Karottenkuchen. Nach ausgiebiger Suche fand ich ein einfach zu bereitendes Kartoffel-Möhren-Ragout. Mir gefiel die Kombination von Karotten mit Kartoffeln, umspielt von heller Soße, die an Leipziger Allerlei erinnerte. Dieses Karotten-Kartoffel-Gericht, bei dem die Brühe mit Milch und Mehl angedickt wird, wollte ich in etwa so nachkochen, aber das bodenständige Gemüse lieber mit Béchamel umschmeicheln. Wie ein Bauer im Sonntagsgewand.

Karotte oder Möhre, wo liegt der Unterschied?

Möhre ist die Bezeichnung der botanischen Sippschaft (Pflanzenart Daucus carota) aus der großen Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Die Karotte (Daucus carota subsp. sativus), auch Gartenmöhre, Mohrrübe, Gelbe Rübe, Wurzel, schweizerisch Rüebli, vorarlbergisch Rübli genannt, ist eine durch Kreuzung gezüchtete Kulturform der Wilden Möhre (Daucus carota subsp. carota). Die genauen Verwandtschaftsverhältnisse sind unklar, aber es wird vermutet, dass im Stammbaum sowohl die südeuropäische Riesenmöhre (Daucus carota subsp. maximus) als auch die Orientalische Schwarzmöhre (Daucus carota subsp. afghanicus) vertreten sind. Von der Karotte wird in der Regel nur die Pfahlwurzel verwendet, obwohl auch das Kraut essbar ist.

Karotte – orange oder bunt?

Aus dem Gemüseregal im Supermarkt kennt man die Karotte in orange. Neuerdings findet man aber auch neue Züchtungen bzw. wieder aufgelegte ältere Karottensorten. Diese können dann auch ein schwärzlich-lila Gewand tragen, wie die Sorte Gniff aus dem Tessin (außen lila, innen weiß), oder gelb aussehen, wie die Gelbe Möhre Jaune du Doubs oder aber sie sind weiß, wie die Aargauer Sorte Küttiger oder die Sorte Blanche a Collet Vert. Diese und andere alte Gemüsesorten für den Eigenanbau findest du bei Saat und Gut, magicgardsenseeds (unbezahlte Werbung). Wenn man hier stöbert stellt man zudem fest, dass Karotten nicht zwangsläufig schlank und spitz zulaufend sein müssen wie Zuckertüten (kennst du noch, oder?), sondern auch kurz und knubbelig daher kommen. Neben Farbe und Form variiert bei den verschiedenen Sorten auch der Geschmack. Zumindest bei den alten Sorten. In unserer oberflächlichen Welt heute kommt es bei Obst und Gemüse mehr auf Lager- und Transportfähigkeit, sowie schöne Optik an, als auf Nährwert und Geschmack.

Alte Sorten oder junges Gemüse?

Deshalb empfehle ich lieber alte Sorten statt neuer Züchtungen. Dazu kommt, dass alte Sorten immer samenfest sind, sprich man kann von der abblühenden Pflanze Samen ernten und im nächsten Jahr wieder aussäen. Dies ist bei Hybriden nicht gegeben. Außerdem leistet man einen Beitrag, alte wertvolle Sorten, die zudem auch Kulturgut sind, zu erhalten. Schade, dass ich keinen Garten habe. 🙁

Es gibt Vereine (VERN e.V. in Deutschland und Arche Noah in Österreich), die sich den Erhalt wertvoller Saatgut-Gene auf die Fahne geschrieben haben, sowie Organisationen und Projekte, wie die Arche des Geschmacks der Slow Food Stiftung für Biodiversität, die sich für den Anbau und die Vermarktung alter Gemüse- und Obstsorten stark machen.

In meinem Rezept verwende ich die klassische orange Karotte. Statt mit Zitronensaft habe ich meine Béchamelsoße mit grünem Pfeffer und etwas Zimt gewürzt. Das hat uns sehr gut gefallen und passte hervorragend zu den Karotten und auch die Kartoffeln hatten keine Einwände. Grundwürze kommt jedoch von der Rinderbrühe, in der ich das Gemüse gekocht hatte. Meine Brühe (gekauft) hatte sogar einige zarte Rindfleischbrocken im Glas. Die machten zusätzlich Freude beim essen.

Im Originalrezept wird Gemüsebrühe und davon deutlich weniger verwendet. Auch beträgt die Garzeit nur 8 Minuten. Bei mir brauchten sowohl Kartoffeln als auch Karotten deutlich länger. Ich habe auch mehr Brühe verwendet, damit das Gemüse gleichmäßig durchgart. Das kennt man ja – Kartoffeln, die aus dem Kochwasser ragen, bleiben gern mal hart.

Insgesamt ist mein Ragout etwas Soßen-lastiger geworden, was uns aber durchaus gefiel. Ich hoffe, es macht auch dir Freude!

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Rezept

Karotten-Kartoffel-Ragout Béchamel

Quelle: Blog Sarokla
Vorbereitungszeit: 10 min
Zubereitungszeit: 20 min

Zutaten

für 2-3 Personen
2 dicke Möhren (oder 4 normale)
6 Kartoffeln
400 ml Milch
ca. 250 ml Rinderbrühe
1 gr. Prise Zimt
½ TL grüner Pfeffer
2 EL Mehl
½ Bd. Petersilie
2 EL Olivenöl
1 Zwiebel
ca. 20 g Butter
2 Eier (optional)

Zubereitung:

Die Kartoffeln und Karotten schälen und in Würfel schneiden (ca. 1 cm). Die Zwiebel schälen und fein hacken. In einem Mörser den grünen Pfeffer zerstoßen. Die Petersilie fein hacken.

Die Zwiebel in Olivenöl in einer tiefen Pfanne kurz anbraten (die Zwiebel soll sich nicht verfärben). Kartoffel- und Karottenwürfel mit in die Pfanne geben. Eine Minute mit anbraten. Dann die Brühe angießen. Das Gemüse sollte weitestgehend bedeckt sein bzw. muss andernfalls häufiger umgerührt werden, um gleichmäßig durchzugaren.

Das Gemüse bei geschlossenem Deckel garen, bis die Kartoffelstücken weich sind (etwa 15 Minuten). Die Karotten haben noch etwas mehr Biss, sollten aber ebenfalls gut essbar sein. Andernfalls noch einige Minuten länger kochen.

Inzwischen die Milch in einem Mikrowellen-geeigneten Gefäß oder Topf erwärmen. In einem flachen Topf für die Béchamelsoße die Butter erhitzen und mit dem Mehl verrühren. Nach und nach die warme Milch einrühren und sanft köcheln lassen. Die Soße dabei immer wieder mit dem Schneebesen durchrühren, damit nichts anbrennt. Wenn die Soße deutlich dicker wird, den Topf vom Herd nehmen. Die Soße leicht überkühlen lassen. Dann mit etwas Salz, ein bis zwei Prisen Zimt und grünem Pfeffer abschmecken.

Wenn das Gemüse fertig gegart ist, die Béchamelsoße unterrühren und bei Bedarf nachwürzen. Beim Servieren mit gehackter Petersilie bestreuen. Wer mag, setzt zwei halbe wachsweich gekochte Eier obenauf.




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