Ofen-Chicoree und Tomaten in Whisky-Sahnesoße mit Quittengelee

Rezeptdetails

In diesem spätsommerlichen Backofengericht mit Chicorée wird dieser zusammen mit aromatischen Tomaten in Whisky-Sahnesoße gegart, die durch Quittengelee zudem noch fruchtig ist. Am Ende schmecken Chicorée und Tomate feinherb-fruchtig. Ein würdiger Sommerausklang.

Autor: Peggy Schatz
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zum Rezept | 01.10.2023 | 2 Kommentar(e)
Chicorée mit Tomaten in Whisky-Sahnesoße aus dem Backofen
Backofen-Chicorée und Tomaten in Whisky-Sahnesoße mit Quittengelee

Mein Herr Schatz kauft auch im Sommer gern einmal Chicorée. Laut des Buchs Nutze die Heilkraft unserer Nahrung, wirkt Chicorée positiv auf unsere Leber, denn die enthaltenen Bitterstoff wirken apptitanregend und animieren den Gallenfluß. Blöd nur, dass ICH im Sommer null Appetit auf Chicorée habe. Für mich gehören die blassen Knollen, die in Kellern vor Licht geschützt gezogen werden, in die Winterküche. Im Sommer bevorzuge ich Sommer-Gemüse wie Paprika, Aubergine, Zucchini, Gurken, Bohnen, Mangold, Brokkoli und vor allem Tomaten. Der arme Chicorée kann aber nix für meine saisonale Antipathie und bald schon tut er mir leid, wie er brav im Kühlschrank abwartet.

Dann grübel’ ich, wie ich das blass-herbe Gemüse farbenfroh, ungewohnt und aromatisch zubereiten könnte. Für Appetit-Anregung stöbere ich gedanklich in fremden Länderküchen und Jahreszeiten. Auf diese Weise sind schon einige spannende Chicorée-Rezepte entstanden, sei dies schicker Chicorée im Teigmantel, Curry-Chicoree (noch nicht im Blog) oder gefüllter Chicorée. Dieses Mal habe ich den Chicorée mit aromatischen Tomaten kombiniert und mit Szechuan-Pfeffer im Backofen gebacken. Dann kamen Whisky und Sahne hinzu, sowie am Vortag selbst gemachtes Quittengelee und Thymian. Ich meine mich zu erinnern, dass beim Chicorée im Teigmantel und auch damals beim gewagten Chicorée ebenfalls Thymian und Szechuanpfeffer im Spiel waren. Diese Beiden gesellen sich schon ganz automatisch dazu, ohne dass mir dies beim Kochen bewusst wäre. Thymian und Szechuanpfeffer passen halt gut zum Chicorée und können auch miteinander. Die Tomaten passten ebenfalls hervorragend. Durch das Bad in der herb-fruchtigen Soße nehmen sie ein ganz eigenes Aroma an. Und sie spenden Farbe und Sommerfeeling, während die Sahne für gratinierte Bräune am Chicorée sorgt. Als farbliches und geschmackliches Finish habe ich zarte gelbe Blüten der Kanadischen Goldrute auf meinen Backofen-Chicorée gebröselt. Dazu gab es Salzkartoffeln. Reis stelle ich mir aber auch fein vor.

Der Chicorée hat trotz der langen Garzeit noch Biss. Möglicherweise wegen der Säure der Tomaten. Wer ihn butterweich möchte, müsste die Anfangsgarzeit entsprechend verlängern.

Noch zwei Worte zur wilden Zutat: Die Kanadische Goldrute wächst auf Brachen und an Wegrändern und ist mit ihren leuchtend gelben Puscheln bis Mitte September nicht zu übersehen.

Kanadische Goldrute
Kandische Goldrute Solidago altissima2“ von KENPEI – KENPEI’s photo.
Lizenziert unter Wikimedia Commons

Aus den Puscheln kann man sich übrigens einen ‚grünen Tee‘ aufgießen. Oder man verwendet die kleinen Blüten als Würzsalz – oder -zucker. Ich gab sie direkt als zarte Würze und Farbtupfer an mein Chicoréegericht. Ich denke aber, dass es auch ohne diese wilde Dreingabe schmeckt. Probier das gern aus. Mir hat mein spätsommerlicher Chicorée aus dem Backofen jedenfalls super gefallen. Meinem Herrn Schatz hätte dieses Gericht sicherlich ebenfalls Freude gemacht, aber er war für einige Tage auf Krankenhauskost. Nun ist er wieder da und es wird sicherlich nicht lange dauern, bis es hier wieder mal Chicorée gibt. Bleib gespannt!

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Rezept

Gratinierter Chicorée und Tomaten in Whisky-Sahnesoße

Quelle:
Vorbereitungszeit:
Zubereitungszeit:

Zutaten

für 2-3 Personen
5 Chicorée
Butter (für die Form)
Meersalz
8 Mini-Rispentomaten
¾ TL Szechuan-Pfeffer
Olivenöl
ca. 20 ml Whisky
100 ml Schlagsahne
2 Zweige Thymian
2 gehäufte TL Quittengelee
1 Blütenstand Kanadische Goldrute

Zubereitung:

Von den Chicorée den Strunk abschneiden und das Gemüse längs halbieren. Den Boden einer rechteckigen Bratform mit Butter einfetten. Szechuan-Pfeffer im Mörser zerstoßen. Die Tomaten halbieren.

Die Chicorée mit der flachen Seite nach unten in die Bratform legen und mit Meersalz würzen. Die halbierten Tomaten mit der flachen Seite nach unten auf den Chicorée verteilen und ebenfalls salzen. Etwas Olivenöl auf dem Gemüse verteilen und den Szechuanpfeffer darüber streuen.

Den Chicorée bei 230 °C für 30 Minuten backen.

Die nun weichen Tomaten mit einem Holzlöffel leicht andrücken, damit ihr Saft in die Bratform gelangt. Einen Schuss Whisky angießen und die Sahne über dem Gemüse verteilen. Mit einem Löffel Sahne über die Chicorée schöpfen, damit diese vollständig benetzt sind und gratinieren.

Die Thymianzweige an zwei verschiedenen Stellen zwischen die Chicorée schieben, sodass sie vollständig von Flüssigkeit bedeckt sind. Das Quittengelee in den Zwischenräumen leicht verrühren.

Den Chicorée bei 230 °C weitere 35 Minuten garen, wobei die Oberfläche gratiniert. Darauf achten, dass sie nicht zu dunkel wird.

Zum Abschluss von einem Blütenbüschel der Kanadischen Goldrute die zarten gelben Blüten abstreifen und über den Backofen-Chicorée streuseln.

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noch mehr Appetit holen

Senf dazu geben

2 Kommentar(e)

  • Hallo Peggy,
    Grüße von einem Mann, der Chicorée mag, an den anderen. 😉
    Ich bin auch eher der Fan von „kann man im Winter mal essen“. Aus dem Ofen mit dem Quittengelee liest sich das gut. Die Quitten sind bald reif; vielleicht schaffe ich es wieder, dieses Jahr welches zu kochen.
    Liebe Grüße
    Barbara

  • Liebe Barbara,
    ich hatte von einer lieben Bekannten Quitten bekommen, da sie in Urlaub fuhr und vorher ernten wollte. Deshalb war das Gelee schon fertig, bevor mir der Chicorée ins Haus kam. In dieser Version hat er mir aber wirklich Freude gemacht. Optisch und geschmacklich. Grüße zurück an den Chicorée-Fan!
    LG Peggy

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