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Bereits als ich das Buch ‚Kochlust PUR – kulinarische Reise durch die BIO-Hotels‘ zwecks Buchbe-
sprechung durchstöberte haben sie mich angegrinst. Knusprig-braune, sauerampfer-
lastige Mini-
Teigbomben. Im Buch nannten sie sich ‚Gnocchi von Kräutern, Pinienkernen, Walnüssen und Käse, in Salbei und Butter geschwenkt‘, eine Kreation frei nach Giuseppe Lamma, einem Bologneser Koch des 17. Jahrhunderts.
Zuerst war ich ob des Namens verunsichert. Persönlich ohne jegliche Gnocchi-Erfahrung, meinte ich gelesen zu haben, dass Gnocchis mehr oder weniger mit Kartoffeln zubereitet würden. Im Rezept kam allerdings keine einzige Kartoffel vor. Wikipedia hat mich inzwischen eines Besseren belehrt. Trotz allem hatte ich Definitionsprobleme für meine persönliche Adaption besagten Rezeptes. Die Gnocchi von Kräutern, Pinienkernen, Walnüssen und Käse kamen nämlich, wie der Name nahelegt, mit Unmengen Nüssen und Käse und damit sehr schwer daher. Ich wollte es definitiv leichter haben und habe das Rezept nach Gusto abgewandelt. Eine eindeutige Namensgebung wurde damit umso schwieriger. Also taufte ich die Bällchen kurzerhand Sauerampfer-Weißnich’s.
Ich habe meine Bällchen als Suppeneinlage in einem improvisierten Möhren-Lachs-Eintopf (aus der Kochbrühe der Bällchen) verwendet. Der Vollständigkeit halber verblogge ich die Suppe mit, empfehle aber, lieber einen richtigen Gemüse-Eintopf mit Fond zu kochen. Fisch kann, muss aber nicht… Genausogut eignen sich die Sauerampfer-Weißnich’s für Eintöpfe mit Suppenfleisch. Dann aber definitiv den Fisch weglassen…
Zutaten (für 3-4 Personen):
Bällchen:
1 Bd. Basilikum
75g Sauerampfer
120g Weizengrieß
200g Quark
1 zerriebenes Brötchen oder kl. Tasse Semmelbrösel
1 mittelgroße Pellkartoffel (vermutl. auch rohe Kartoffel möglich)
kleines Stück Parmesan (ca. 2 EL; im Rezept werden 2 Hand voll Parmesan verewndet, Puh!)
2 Eier
70g Walnusskerne (od. gehackt)
30g Pinienkerne
Suppe:
Brühe vom Bällchen-Kochen
7 Möhren
1/2 Bund Basilikum
einige Salbei-Blättchen
Fischfilet (alternativ: Suppenfleisch)
1 TL Senf
Zubereitung:
Kartoffel und Parmesan reiben.
Alle Zutaten gemeinsam im Mixer zerkleinern und durchmischen. Wer – wie ich – keinen Mixer hat, greift auf Wiegemesser oder Messer und auf Rührschüssel und Hände zurück.
Diese Masse 30 Minuten ruhen lassen. Gggf. ein wenig salzen. Inzwischen einen großen Topf mit gesalzenem Wasser zum Kochen bringen. Aus der Masse Mini-Bällchen (ca. 2 cm Durchmesser) rollen und in’s kochende Wasser geben. Die bereits oben schwimmenden Bällchen mit einer Schaumkelle abfischen und abtropfen lassen. Die Sauerampfer-Bällchen halten sich problemlos einen Tag und bleiben bis zum Schluss gut in Form.
In der Brühe (vorher Schaum abschöpfen) die in Scheibchen geschnittenen Karotten kochen. Wer Suppengemüse zur Hand hat oder einen kräftigen Fond, kann hier besser fein-tunen, als es mir möglich war. Senf einrühren und zum Schluss den klein geschnittenen Basilikum zugeben.
In einer Pfanne die Bällchen kurz in Butter anbraten. Die zerschnippelten Salbei-Blättchen zufügen und (wer mag) auch das in kleine Stücke geschnittene Fischfilet mit anbraten. Gemeinsam mit den vorbereiteten Sauerampfer-Bällchen zur Suppe geben und schmecken lassen…
Klingt lecker. Ich hoffe, ich denke daran, das mal zu testen, wenn ich mal wieder Sauerampfer da habe.
Bei den Gnocchi hast du natürlich Recht. In der Regel sollten die aus Kartoffeln bestehen. Dann schmecken sie viel besser als nur aus Mehl zubereitet. Ich habe dazu mal ein Grundrezept verbloggt, das mit verschiedensten Saucen zubereitet werden kann:
http://www.theofel.de/plog-archives/2006/06/gnocchi-selbst-zubereiten.html