Chicorée-Salat ist ein Klassiker. Zubereitet wird er mit Walnüssen, (braunem) Zucker oder Honig und einer fruchtigen Komponente. Bei uns gehört unbedingt auch noch Sahne zum Chicoréesalat-Hochgenuss. Die Walnusskerne hatte ich nur etwas gehackt, man kann sie aber für den Salat auch karamellisieren. Warum ich ein so alltägliches Rezept überhaupt aufschreibe? Weil ich eine kleine Ergänzung mit großer Wirkung drin hatte. Eine Prise Anis. Nicht mehr und nicht weniger.

Ein Tüpfelchen hiervon oder eine Prise davon kann altbekannten Klassikern neuen Pfiff verleihen. Nicht, dass sie den nötig hätten. Schließlich sind es ja nicht umsonst Klassiker. Trotzdem macht es Laune, eingefahrene Bahnen zu verlassen und dem klassischen Genuss ein interessantes Extra zu verleihen – wo es passt. Für solche Extras habe ich eine eigene Blogkategorie KlassiX eröffnet. Das X steht für den ungewöhnlichen Kniff oder die besondere Zutat. Ich hoffe, diese neue Rubrik inspiriert dich zu frischem Wind bei Altvertrautem…

Früher habe ich den Fehler gemacht, Chicorée vor der Zubereitung in lauwarmem Wasser Bitterstoffe zu entziehen. Das braucht es nicht. Bitterstoffe regen die Verdauung an und schmecken in Kombination mit Süße, Säure und den ebenfalls herben Walnüssen, wie sie dieser Chicorée-Salat offeriert, ganz wunderbar.

Chicorée, auch Bleichzichorie genannt, weil sie in dunklen Kellern gezogen wird, regt die Leber an. Das kalorienarme Gemüse wird im Winter geerntet und bereichert den Speiseplan während der kalten Jahreszeit. Chicorée ist neben der Verwendung in Salaten auch in anderen Aggregatzuständen vielseitig genießbar. Man kann ihn gratinieren, schmoren, in Schinken gewickelt, mit Käse überbacken, konfieren, ummanteln (Rezept folgt) und sogar füllen.