Um dem Grau des hiesigen Winterwetters zu entfliehen, wäre Chicóree nicht meine erste Wahl gewesen. Jetzt aber! Dieses kleidsame Chicorée-Rezept, bei dem der Zichorien-Verwandte in ein oranges Wintermäntelchen gehüllt wird, hatte ich vor ein, zwei Jahren erstmalig ausprobiert. Nach mehrmaligem Feintuning schmeckt der Chicorée im Teigmantel nun genauso, wie er aussieht – raffiniert. Der apart orange Teigmantel setzt sich weitestgehend aus Buchweizenmehl und Tomatenmark zusammen. Ein Mü Mandarinensaft, Thymian und Szechuan-Pfeffer sorgen für dezente Würze.
Die knackigen Chicorée-Stauden mögen wir im Winter gern. Sie werden in dunklen Kellern gezogen, was die vornehme Blässe und den Zweitnamen Bleichzichorie erklärt. Wir verwenden Chicoree im klassischen Salat – mit oder ohne X –, gegart und aus dem Backofen. Chicorée lässt sich sogar füllen, wie ich es im Rezept für Chicorée mit Kurkuma-Chili-Feta-Füllung ausprobiert hatte.
Laut des Buchs Nutze die Heilkraft unserer Nahrung, ist Chicorée nicht nur ein apartes Wintergemüse, sondern wirkt sich durch die enthaltenen Bitterstoffe auch positiv auf unsere Leber aus, denn diese wirken apptitanregend und animieren den Gallenfluß.
Der damals aus einer Laune heraus angerührte Buchweizenteig hatte mehr Mandarinensaft intus, war im Ergebnis aber zu säuerlich. Diesmal verwendete ich fürs orange Mäntelchen lediglich den Saft eines einzelnen Mandarinensegments. Die Teigmenge ist selbst bei großzügig eingekleideten Chicorée reichlich bemessen. Den Rest kannst du an Pfannengemüse geben oder in einer Soße versenken.
Ich muss zugeben, dass mich diese Chicorée mit ihrer frischen Farbe und dem angenehmen Geschmack ziemlich glücklich machen. Und ein bisschen stolz. Sie zeigen dem Grau draußen den Stinkefinger und sind zudem ein gutes Beispiel, dass man auch im Winter mit den wenigen verfügbaren heimischen Gemüsen abwechslungs- und genussreich kochen kann. Und das auch noch ganz simpel. Im kochtopf-Blog sucht Das Mädel vom Land für den aktuellen Blogevent ‚Koch dich glücklich‚ nach Rezepten, die glücklich machen. Hier kommt meins …
Wie das bei Modefarben so ist, stellt sich nun die Frage, womit das neue Teil kombinieren???
Wir hatten (wegen des Buchweizens im Teig) auch Buchweizen als Beilage. Suboptimal, weil dröge. Die farbenfrohen Chicoréehälften machen sich auf cremiger Polenta oder auf Kartoffelpüree sicherlich deutlich adretter. Was wäre deine Lieblingskombi für den schicken Chicorée?
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Rezept
Chicorée im Buchweizen-Teigmantel
Quelle:Vorbereitungszeit: 15 min + 15 min Ziehzeit
Zubereitungszeit: 40 min
Zutaten
für 2 Personen3 Chicorée
Olivenöl für die Backform
Meersalz
Teigmantel:
2 EL Buchweizenmehl2 EL Tomatenmark
3 EL Olivenöl
1 Segment Mandarine (saftige mittelgroße Frucht)
¾ TL Szechuanpfeffer
2 TL Thymianblättchen (frisch gehackt) (alternativ ¾ TL getrockneter Thymian)
50 ml lauwarmes Wasser
Zubereitung:
Die Blätter des frischen Thymians von den Stängeln streifen und fein hacken. Den Szechuanpfeffer im Mörser grob zerdrücken. Die Chicorée längs halbieren. Den Backofen auf 230 °C vorheizen.
In einem Schälchen das Buchweizenmehl, Tomatenmark und Olivenöl, verrühren. Das Segment der Mandarine halbieren und die beiden Hälften mit den Fingern über der Schüssel ausdrücken, sodass der Fruchtsaft hineinläuft. Den gehackten Thymian und den Szechuan-Pfeffer sowie das lauwarme Wasser zugeben und alles zu einer glatten Paste verrühren. Die Mischung 15 Minuten ziehen lassen. Dann noch einmal durchrühren.
Den Boden einer ausreichend großen Backofenform (Bratreine) mit Olivenöl benetzen. Die rundliche Seite der Chicorée mit dem Buchweizenteig bepinseln und das Gemüse mit der Schnittfläche nach oben nebeneinander in die Reine legen. Die flache Oberseite bis in die Spitzen ebenfalls reichlich mit Teig einstreichen. Anschließend die Chicorée mit Meersalz bestreuen.
Den Chicoree im Backofen bei 230 °C 30 Minuten garen. Beim Anstechen mit einem spitzen Messer sollte das Gemüse weich sein. Wenn der Buchweizenteig droht, zu dunkel zu werden, die Bratreine mit Alufolie abdecken (Folie locker auflegen).
Liebe Peggy,
der ist wirklich chic, dein Chicorée. Spontan würde ich etwas Grünes als Beilage kombinieren, vielleicht Kräuterpolenta oder sowas in der Art?
Jedenfalls: Ich schmachte. Und freue mit irrsinnig, dass du dabei bist.
Alles Liebe!
Maria