Alle Jahre wieder tragen die Kornelkirschen-Büsche in der Nähe reichlich Früchte. Jetzt, wo das Wetter nicht mehr so heiß ist, erwacht auch die rausgeh-und-sammel-Lust wieder. Was aber diesen Monat zu knapp ist, ist Zeit. Neben diverser Blogservice-Geschichten und einer Text-Deadline Mitte des Monats ragen Berge am Horizont auf. Jawoll, seit Ewigkeiten mal wieder eine Hüttentour. Hoffentlich spielen Wetter und Fuß mit.
Die anfangs gelblichen und später ins dunkelrot wechselnden Früchte der Kornelkirsche schmecken pur herb-sauer und sind leicht pelzig auf der Zunge. Mit etwas Mühe lassen sie sich in hervorragendes Kornelkirsch-Fruchtmus verwandeln, ähnlich wie Preiselbeer-Mus, i-Tüpfelchen an herzhaften Fleischgerichten. Genauso gut munden Kornelkirschen als Marmelade auf Brot oder eingelegt auf dem Buffet.
Weitere klangvolle Namen für Kornelkirschen – ein Hartriegelgewächs – sind Herlitze, Dürlitze, Hirlnuss, in Österreich Dirndl, Dirndling, Dirndlstrauch oder Gelber Hartriegel und Tierlibaum in der Deutschschweiz. Mit seinen Tausenden von kleinen, goldgelben Blüten, die vor dem ersten Grün den Frühling ankündigen, ist die Kornelkirsche eine besonders wichtige Bienennährpflanze, durch die Früchte ein Vogelschutz- und -nährgehölz.
Anders als im vergangenen Jahr, als den Kornelkirschen in Form eines Kornelkirsch-Steckbriefes in der PflückStück-Serie besondere Aufmerksamkeit zuteil wurde, lasse ich sie diesmal weitestgehend links liegen. Auf den im vergangenen Jahr erstmals kreierten Likör wollen wir aber keinesfalls verzichten. Der macht sich ja auch fast von ganz alleine …
Bereits im 14. Jahrhundert begann man Liköre für den gleichzeitigen Genuss von Alkohol, Aroma und Süße herzustellen. Aufgrund der sehr hohen Zuckerpreise war der Genuss von Likören bis ins 17. Jahrhundert auf die wohlhabendsten Schichten der Bevölkerung begrenzt. Als die italienische Adlige Katharina von Medici 1532 den französischen König Heinrich II. heiratete, gehörten ihrem Gefolge auch Spezialisten für die Herstellung von Likören an.
Wikipedia
Seit Zucker, zuerst infolge des Kolonialismus, allgemein zur Verfügung steht, gibt es Liköre von fast allen bekannten Früchten und Kräutern. In Frankreich gab es praktisch in jedem Ort einen oder mehrere Liquoristen, die eine bunte Mischung von Likören herstellten. Einige dieser Marken haben eine lange Tradition, aber landesweite Verbreitung erreichten Likörmarken erst im 19. Jahrhundert.
Meiner ist selbst gemacht, aber nicht selbst erdacht. Bis auf den Thymian.
schnell verschenken, bevor er ausgetrunken ist …
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Rezept
Kornelkirsch-Likör
Quelle:Vorbereitungszeit:
Zubereitungszeit: 15 min (+ 3 Wochen)
Zutaten
für für ca. ½ l Likör500 g Kornelkirschen
ca. 400 ml Wodka
250 g Zucker
1 Vanilleschote
60 g Vanillezucker (ich: selbst angesetzt; alternativ entsprechend mehr Zucker und mehr Vanille)
1 Zweig Thymian
Zubereitung:
Die gewaschenen Kornelkirschen in einer großen Schüssel mit einem Kartoffelstampfer leicht zerdrücken. Alles in ein großes, dicht schließendes Gefäß gießen. Den Thymianzweig, Zucker, Vanillezucker und das ausgekratzte Mark der Vanilleschote dazu geben und die Kornelkirschen mit Wodka übergießen, bis sie vollständig bedeckt sind.
Das Gefäß in einen Beutel stecken oder anderweitig dunkel stellen und mindestens 3 Wochen ziehen lassen. Dabei täglich das Gefäß mehrmals kopfüber drehen.
Das Rezept versuche ich mal. Wenn es so schmeckt wie es aussieht ist es bestimmt auch ein tolles Weihnachtsgeschenk.