Ich bin dankbar, dass ich auf die verrückte Idee kam, eine riesige Foodblogger-Rezeptsammlung mit mittlerweile mehr als 70 Beteiligten anzuleiern um in schwierigen Zeiten Solidarität und Mitgefühl zu zeigen. Mein Feed-Reader ächzt angesichts der vielen neu abonnierten Blogs und meine Nachkochliste wächst ins Uferlose. Fünf tolle Sammlungen mit über 300 wunderbaren Rezepten sind bereits online. Heute startet die 2. Staffel #trostkochen. Soweit möglich, versuche ich, wenigstens mit einem Rezept pro Land dabei zu sein. Bei den Rezeptsammlungen für Italien, die USA, Frankreich und Spanien gelang dies. Bei der Schweiz musste ich passen. Für die Sammlung diese Woche, die in den Iran reist, habe ich diverse Blogs und Pinterest konsultiert und dort Genüsse aus 1001 Nacht gefunden. 1001 Tage zum Nachkochen hatte ich keine, so dass ich mich auf die persischen Kartoffelküchlein beschränkte.
Kartoffeln liebe ich in allen Aggregatzuständen, weshalb die Qual der Wahl auf dieses Gericht fiel. Die Kartoffelküchlein mit Koriander werden definitiv nicht das letzte persische Gericht sein, das ich kochen und genießen werde. Was für eine Aromenvielfalt!
Die persischen Kartoffelküchlein habe ich nach dem Rezept von Greg und Lucy Malouf aus dem Buch Saraban zubereitet. Der Australier Greg Malouf gilt als der Begründer der sogenannten Modern Middle Eastern Cuisine, inspiriert durch seine libanesischen Wurzeln und umfangreiche Reisen. Was genau mit den aufgeführten Unmengen Knoblauch passieren soll, war im Rezept leider nicht ersichtlich. Ich habe deshalb eine geringere Menge zusammen mit den Zwiebeln gegart und an den Kartoffelteig gegeben. Beim Koriander habe ich hingegen nicht gespart. Um meine Mitesser (Mama und Bruder) nicht zu überfordern, für die Koriandergrün weitestgehend fremd war, hatte ich mit einem halben Bund (recht üppig im Umfang) angefangen und die Menge erhöht, bis der Kartoffelteig angenehm koriandrig schmeckte und sämtlicher Koriander aufgebraucht war. Ich hatte allerdings einen Berg Kuku-ye sibzamini gebraten, denn mein schwer arbeitender Bruder hat einen riesigen Appetit. 🙂
Am Ende blieb noch ein Rest Kartoffelteig über, den sich meine Mutti bei Gelegenheit backen oder als Püree essen kann. Im Rezept gebe ich die Mengen wie im Original an, was für 2 bis 3 Personen passen dürfte.
Wie empfohlen, haben wir Kuku-ye sibzamini mit einem Klecks Joghurt gegessen. Traditionell gibt es zu den persischen Kartoffelküchlein zudem eingelegtes Gemüse. Wir haben stattdessen noch Gurken, Tomaten, Zwiebeln für Shirazi, einen persischen Gurken-Tomatensalat mit viel Minze und Säure, geschnippelt.
Rezept
Kuku-ye sibzamini – persische Kartoffelküchlein
Quelle: Buch SarabanVorbereitungszeit: 10 min
Zubereitungszeit: 50 min
Zutaten
für 2 bis 3 Personen400 g Kartoffeln
Salz
Olivenöl
30 g Butter
1 große Zwiebel
1 TL Kurkuma
2 TL Kreuzkümmel gemahlen
½ TL schwarzer Pfeffer frisch gemahlen
2 EL Mehl
1 Bd Koriandergrün
3 Knoblauchzehen
5 Eier
Joghurt natur
Pickles (eingelegtes Gemüse) optional
Zubereitung:
Die Kartoffeln schälen und in Salzwasser weich garen. Die Zwiebel schälen und würfeln. Den Koriander fein hacken. Den Knoblauch schälen und fein hacken.
In einer großen Schüssel die gekochten Kartoffeln zerstampfen. In einer kleinen Pfanne 2 Esslöffel Öl mit Butter bei geringer Hitze erwärmen und die Zwiebel und den Knoblauch dünsten bis die Zwiebel goldgelb und weich wird. Kurkuma und den Kreuzkümmel einrühren und alles eine weitere Minuten braten. Vom Herd nehmen und abkühlen lassen.
Die Zwiebeln zur den Kartoffeln in die Schüssel geben und einen Teelöffel Salz, den Pfeffer, des Mehl und den Koriander (ggf. je nach Geschmack auch nur eine Teilmenge Koriandergrün) unterrühren.
In einer kleinen Schüssel mit der Gabel die Eier schaumig verschlagen und in die Kartoffelmasse rühren. Alles zu einem glatten, schlotzigen Teig verrühren.
In eine beschichteten Pfanne so viel Öl geben, bis der Boden bedeckt ist. Mit einem Esslöffel jeweils 1 bis 2 EL der Masse in das heiße Öl gleiten lassen. Die Masse läuft breit und formt die Küchlein. Die Kartoffelmasse in etwa 5 Minuten stocken und auf beiden Seiten leicht bräunen lassen. Die fertigen Kuku-ye sibzamini im Backofen warm halten, bis der Rest ebenfalls gebraten ist. Die persischen Kartoffelküchlein heiß mit Joghurt und Pickels deiner Wahl servieren (alternativ mit persischem Salat).
Liebe Peggy,
Deine Variante von Kuku sibzamini mit Knoblauch klingt sehr lecker. Die meisten Gerichte mit Knoblauch stammen vom Norden Persiens vom Kaspischen Meer. Denn Knoblauch wird zum Erstaunen von vielen selten in der persischen Küche verwendet.
Herzliche Grüße
Susan