Marmelade kochen geht fast so flott wie Marmelade kaufen. Grund genug für die Truppe von Wir retten, was zu retten ist (#wirrettenwaszurettenist) Marmeladen und Chutney auf den Rettungsplan zu setzen.
Mein Rezept für Aprikosen-Vogelbeermarmelade soll Appetit machen, das Marmeladenglas im Supermarktregal stehen zu lassen und aus frischem Obst einen fruchtig-süßen (Marmelade und Gelees) oder fruchtig-pikanten (Chutney) Aufstrich nach persönlichem Gusto zu köcheln.
Der Marmeladen-Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Man kann reinsortige Marmeladen kochen, aber auch verschiedene Früchte und Beeren kombinieren. Zusätzlich lassen sich mit Kräutern und Gewürzen Akzente setzen. Nur das Justieren der Süße und das Gelieren erweist sich manchmal als etwas schwierig. Zumindest bei Gelees habe ich mit der Konsistenz hin und wieder so meine liebe Not (siehe Waagerechtes Minepari-Gelee). Generell macht Gelierzucker das Einkochen von Obst zu Marmelade aber zum Kinderspiel.
Wichtig beim Marmelade kochen, ist dass diese in sterile Gläser abgefüllt wird. Das gilt für alle Formen des Einkochens. Ich sammle gebrauchte Konservengläser und koche diese samt Deckel aus, wenn ich sie für Marmelade oder Gelee verwenden möchte. Man kann die Gläser aber auch im Backofen sterilisieren.
Bei Verwendung von Gelierzucker kann man seinen bevorzugten Süßegrad anhand der aufgedruckten Ratio wählen. Diese besagt, wie viele Teile Einkochgut jeweils auf einen Teil Zucker kommen.
Dementsprechend wird einunddieselbe Marmelade mit gleicher Menge Gelierzucker bei Ratio 3:1 wenig süß und bei Ratio 1:1 sehr süß. Egal ob für Süßkartoffelmarmelade, Brombeermarmalade mit Grapefruit und Minze oder Rhabarbermarmelade mit Lavendel – ich nehme immer die goldene Mitte, also Gelierzucker 2:1.
Pektin-reiche Früchte kommen – wenn man ihnen genügend Zeit lässt – sogar ohne Gelierzucker aus. Quitten und Aprikosen zählen dazu.
Da ich kein Hardcore-Marmeladenkocher bin, orientiere ich mich an erprobten Rezepten und passe diese nach meinen Vorstellungen an.
Ich hatte noch eingelegte Vogelbeeren da und wollte diese gern in meiner Rettungsmarmelade unterbringen. Bald kam ich darauf, dass das Bittermandelaroma der Vogelbeeren gut mit der fruchtigen Süße der sommerlich frischen Aprikosen harmonieren müsste. Farblich passen die beiden Früchte ja eh gut zusammen. Und nein, Vogelbeeren sind nicht giftig. Nur bitter. Nach den ersten Frösten gesammelt (oder im Tiefkühler gefrostet) und dann 10 Minuten gekocht, lassen sich Vogelbeeren für alles Mögliche verwenden. Ich hatte welche in Wodka eingelegt und bereits 2 Mal süß (wie hier in Pfannkuchen mit Vogelbeer-Karamell) und einmal herzhaft zu Kartoffel-Petersilienwurzel-Püree, Lachs und Erbsen verwendet.
Für das Vogelbeer-Aprikosen-Marmeladenrezept habe ich mich am Rezept bei Valentinas Kochbuch orientiert. Durch das lange ziehen lassen der gezuckerten Aprikosen geliert diese Marmelade brav von ganz alleine.
Auch bei der Marmeladen- und Chutney-Rettungsaktion wurden wieder jede Menge Wissenswertes und Rezepte zusammen getragen. Viel Spaß und Appetit beim Stöbern und Ausprobieren!
giftigeblonde – Kirsche – Himbeere -Walderdbeere
Pane-Bistecca – Apfel-Pfirsich Chutney
Obers trifft Sahne – “Schwarzwälder Kirschtorte”
Genial Lecker – Kirsch-Erdbeermarmelade
Barbaras Spielwiese – Apfel-Lavendel-Gelee
multikulinarisches – Aprikosen-Vogelbeer-Marmelade
Anna Antonia – Omas Apfelgelee
Katrin Mämpel – Kirschmarmelade mit Blaubeerhauch
Brittas Kochbuch – Mango-Chutney klassisch
Auchwas – Beeren treffen auf Tropen “Jo-Hi-Ma-Va-Gelee”
Sakriköstlich – Zwiebel-Kirsch-Chutney
Fliederbaum – Marille – Minze und Erdbeer – Rose
Unser Meating – Kiba-Marmelade
Was du nicht kennst… – Bacon Jam
Jankes*Soulfood – Paprika-Aprikosen-Chutney mit Chili
Leberkassemmel und mehr – Zwiebelmarmelade
Meins! Mit Liebe selbstgemacht – Pfirsich-Melba-Marmelade
German Abendbrot – Johannisbeerchutney
Brotwein – Paprikamarmelade
Leichtigkeit – Tomatenmarmelade
Katha-kocht! – Sommerliche Melone-Limette Marmelade
Rezept
Aprikosen-Vogelbeer-Marmelade
Quelle: Valentinas KochbuchVorbereitungszeit:
Zubereitungszeit: 40 min + Zeit zum Durchziehen
Zutaten
für 2-3 Gläser600 g Aprikosen
450 g Zucker
6 EL Vogelbeeren in Wodka eingelegt
½ Limette
Zubereitung:
Die gewaschenen, trockenen Aprikosen halbieren und die Kerne entfernen. Die Aprikosenhälften in einer Schüssel mit 200 g Zucker bestreuen und mehrere Stunden stehen lassen, damit sie Saft ziehen können.
Die Früchte mit dem Kartoffelstampfer etwas zerdrücken. Die Vogelbeeren (ohne Schnaps) und den restlichen Zucker (250 g) dazu geben. Falls dafür Zeit ist, das Ganze über Nacht im Kühlschrank durchziehen lassen.
Die gezuckerte Vogelbeer-Aprikosenmischung in einen großen Topf geben, köcheln und gelegentlich umrühren bis das Ganze eindickt. Ab und an den Schaum abschöpfen. Inzwischen Gläser und Deckel 10 Minuten lang auskochen und auf sauberem Küchentuch abtropfen lassen.
Die Limettenhälfte auspressen und den Saft zu den Früchten im Topf geben. Damit sich das Vogelbeeraroma gleichmäßig verteilen kann, die Masse vor dem Abfüllen mit dem Pürierstab pürieren. Die Marmelade nochmals aufkochen, in die vorbereiteten Gläser füllen und fest verschließen. Die Gläser 5 Minuten auf den Kopf stellen, dann umdrehen und langsam abkühlen lassen. Die Marmelade einige Tage durchziehen lassen, damit sich die Aromen optimal verbinden und verteilen.
Eine neue und wirklich sehr ungewöhnliche Verbindung, aber sehr spannend das auszuprobieren. Aprikosen-Marmelade ist schon alleine Spitze wie ich finde und sehr vielseitig , dazu noch die eingelegten Vogelbeeren super. Unbedingt werde ich Vogelbeeren auftreiben das muss ich kosten. Danke für die super Idee. Einen wunderschönen Tag und liebe Grüße
Ingrid